Lektion 1

Besonderheiten für die deutsche Sprache

In dieser Lektion wird auf Besonderheiten der Erstellung deutscher Texte eingegangen.

TeX und LaTeX wurden ursprünglich für die englische Sprache entwickelt, was man an vielen Voreinstellungen erkennt. Um viele Einstellungen auf Deutsch umzuschalten, kann das babel-Paket, wie in einer früheren Lektion gezeigt, verwendet werden. Wichtig ist hier die Verwendung der Option ngerman für die neue Rechtschreibung. Durch das Paket werden die Regeln zur Silbentrennung angepasst, außerdem werden bestimmte Dokumentbestandteile automatisch ins Deutsche übersetzt, wie etwa “Inhaltsverzeichnis”, “Abbildungsverzeichnis” usw.

Damit die Silbentrennung in pdflatex auch in Wörtern mit Umlauten funktioniert, muss unbedingt das Paket fontenc mit der Option T1 verwendet werden. In xelatex und lualatex ist das nicht erforderlich, vielmehr sollte das fontspec-Paket in diesen Engines nicht geladen werden.

Für deutsche Anführungszeichen empfiehlt sich das sehr flexible Paket csquotes, das sich ebenfalls an die gewählte Dokumentsprache anpasst. Hierdurch werden mittels semantischer Auszeichnung Anführungszeichen in den Text eingefügt.

\documentclass[ngerman]{article}

\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}

\begin{document}
\enquote{Dies ist ein toller deutscher Text}, sagte der Lehrer, \enquote{Umlaute
würden ihm allerdings noch gut tun!}

Hier ein noch einiges Füllmaterial, das dazu dienen soll, die Zeile zu
verlängern, um einen Umbruch in einem Wort, das einen Umlaut enthält, zu
erhalten.
\end{document}

Man beachte, dass ngerman als globale Option verwendet wurde, damit alle Pakete, die die Option kennen, diese verwenden.

Probiere, was passiert, wenn die fontenc Zeile entfernt wird.


Neben den Standardklassen (wie sie in den Beispielen auf dieser Seite verwendet werden) empfiehlt sich die Verwendung der Klassen aus KOMA-Script, die eine ausführliche deutschsprachige Dokumentation besitzen und die Regeln der deutschen Typografie gut umsetzen.